Der Geschichte nach wurde Ving Tsun zwischen dem Ende des 17. und dem Anfang des 18. Jahrhunderts von der chinesischen Nonne Ng Mui entwickelt und an das Mädchen, Yim Ving Tsun weitergegeben, Sie wiederum unterrichtete ihren Ehemann Leung Bok Chow in dem jungen Kampfsystem. Er benannte das System nach seiner Frau Ving Tsun. Schüler von Leung Bok Chow wurde Leung Lan Kwai. Er unterrichtete Wong Wah Boh und Leung Yee Tai. Sie beide lehrten Leung Jan, einen berühmten Arzt aus Fatsan, Kwantung-Provinz, China.
Leung Jan gab das System unter anderen an seine beiden Söhne Leung Bik und Leung Chung und an Chan Wah Shun weiter. Zu den Schülern von Chan Wah Shun gehörte Yip Man. Dieser wurde nach dem Tod seines Lehrers von dessen ältesten Schüler Ng Chun So weiter unterrichtet.
Als China kommunistisch wurde und Hip Man nach Hongkong auswanderte, lernte er dort bei Leung Bik, dem Sohn Leung Jans. Im Jahre 1950 begann Yip Man (siehe hierzu „Porträt Hip Man“) seinerseits, Ving Tsun zu unterrichten. Im Jahre 1953 trat Wong Shun Leung in seine Schule ein.
Bis zu Yip Man wurde Ving Tsun immer an relativ kleine Gruppen weitergegeben. Durch den Anschluss Hongkongs an die westliche Welt wurde erstmals die Möglichkeit geschaffen, daß auch Nichtchinesen das System lernen konnten.
Die Popularität Ving Tsuns nahm auch deutlich durch die vielen Kämpfe Wong Shun Leungs, aus denen er ausnahmslos als Sieger hervorging, zu.
Wong Shun Leung unterrichtete auch den wohl bekanntesten Schüler Yip Mans, Bruce Lee, für 1,5 Jahre. Lee hatte bis zum Vorabend seines Todes regen Kontakt zu seinem Sihing Wong Shun Leung.
Seit 1983 lernt Philipp Bayer unter Wong Shun Leung und verbreitet den Kampfstil zusammen mit seinen Schülern in vielen Teilen Europas. Philipp Bayer gründete im Jahre 1983 die Ving Tsun Martial Art Association, die im Jahre 1990 durch die Ving Tsun Kung Fu Association Europe abgelöst wurde. Heute ist die VTKFAE in vielen Ländern Europas vertreten.